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Die Hälfte der Grundschüler fehlte in Urfa bei Schulstart
Zur Grundschule im Stadtteil Konuklu gehen 650 Schülerinnen und Schüler. Zum
Schulbeginn erscheinen 300 von ihnen nicht. Die Baumwollernte fiel in diesem Jahr spät
aus. Die Kinder mussten auf dem Feld arbeiten. Die Lehrer gingen auf die Felder und
versuchten die Eltern zu bewegen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Besonders im Falle
der Mädchen war die Ablehnung der Eltern hoch. Es ist schwer, dass Schulgeld zu
beschaffen. Mädchen werden lieber als zusätzliche Arbeitskräfte zu Hause und auf dem Feld
behalten und müssen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen.
Die Zeitungen Birgün und Urfa News berichten, dass es im ganzen Gebiet Urfa zu derartigen
Vorfällen gekommen sei. Zudem bestehe ein extremer Lehrermangel. Es gäbe Stadtteile, in
denen Klassen geschlossen wurden, weil nicht ausreichend Lehrkräfte fehlten. Die Situation
in Urfa kann auf die gesamte Südosttürkei - also die kurdischen Gebiete - übertragen
werden.
(r.b.)